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Mit Libelle und Kuckuck den Wald erleben

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Jens Clasen (r.) Mitarbeiter des Stadtwaldes Lübeck, erklärt den Kindern der Schule Tremser Teich, wie man an Jahresringen das Alter der Bäume erkennt.
Bild LN vom 28.06.2017

Rund 250 Drittklässler aus zehn Lübecker Schulen haben an den 39. Jugendwaldspielen im Wesloer Forst teilgenommen.
(Artikel aus den LN vom 28.06.2017)

St. Gertrud. Lautes Kinderlachen schallt durch den Wesloer Forst. Rund 250 Drittklässler aus zehn Lübecker Schulen sind gestern Vormittag bei den Jugendwaldspielen über die Waldwege geturnt und haben bei einem Parcours acht verschiedene Aufgaben gemeistert und dabei wichtige Punkte gesammelt. Zum 39. Mal hat die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) in Zusammenarbeit mit dem Bereich Stadtwald und dem städtischen Schulamt die Waldspiele für die Schulen ausgerichtet. Spielerisch sollen die Knirpse dabei allerlei Wissenswertes über den Wald und seine Bewohner erfahren. Sie lernten unter anderem einiges über Tiere in Waldtümpeln, welche Vögel in den Bäumen leben und welche unterschiedlichen Bäume im Wald stehen.

„Wir haben die Kinder nicht darauf vorbereitet, was sie heute alles machen sollen“, erzählt Andrea Trippe, Klassenlehrerin der 3a der Schule Tremser Teich. „Wir machen das erste Mal bei den Jugendwaldspielen mit und freuen uns sehr, hier zu sein“, sagt sie. Die 23 kleinen Abenteurer gehen wissbegierig an jede Aufgabe. „Ihr müsst gut zuhören“, mahnt Andrea Trippe vor jeder Station. Das muss sie den Kindern nicht zweimal sagen. Mit Elan werfen sie Zapfen der verschiedenen Nadelbäume in Ringe aus Ästen, erkennen von einem Hochsitz aus Dinge, die nicht in den Wald gehören, oder zählen die Jahresringe an den Scheiben eines Baumes.
Bei Woijciech Nowak vom BUND wird es dann tierisch. Vor ihm stehen Aquarien mit Wasserschnecken und Libellenlarven, in einem anderen Behälter wartet ein Frosch auf seinen Einsatz. Eine der Hauptattraktionen neben lebenden Libellenlarven ist aber ein getrockneter Hechtkopf. Dessen Zähne sind so scharf, dass sich Maja (9) in den Finger sticht. Ein buntes Pflaster ziert nun ihren Zeigefinger. „Ich hätte nicht gedacht, dass der so spitze Zähne hat“, jammert die Drittklässlerin. Klassenkamerad Shawn findet das nicht überraschend. Er hat den Raubfisch gleich erkannt. „Ich gehe immer mit meinem Vater angeln“, sagt er. „Einmal haben wir einen Hecht gefangen. Den haben wir aber wieder freigelassen.“
„Wir wollen testen, was die Kinder über Vögel, Tiere und Pflanzen wissen“, sagt Mit-Organisatorin Petra Schuhr, Kreisfachberaterin für Natur- und Umwelterziehung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Elif (9) und Schaima (10) sind schon Wald-Profis. Die beiden sind gern im Grünen unterwegs. „Ich mag die Ruhe im Wald“, sagt Schaima. Sie war mit ihren Eltern schon oft im Wald spazieren. Die Aufgaben bei den Jugendwaldspielen zu lösen, findet sie nicht so schwer. „Man muss nur gut zuhören, dann geht es“, sagt Schaima.
Majka Gerke